Kilometertabelle:
Nicolosi - Etna Sud / Sapienza - Zafferana - Nicolosi 56 km
Kein Sizilien ohne Vulkan
Auf jeden Fall ist die urtümliche, von schwarzer Lava geprägte, teils arkadisch bewachsene Landschaft des 'Parco Regionale dell'Etna' einen Blick wert. Die kennzeichnende Blume ist der korallig gelbe Ätna-Ginster Ginesta aetnensis.
Kann man mit dem Rad zum Krater fahren? Nein. Es gibt eine Straße mit 2 Aufstiegen von Süd und Ost, die bis zur Touristenstation Etna Sud in 1900 m Höhe führt, das ist eine typische Bergsause wie z. B. in Tirol. Dann ist Schluß. Die anschließende steile Bergpiste ist 'wasserdicht' gesperrt, sie dient als heftig befahrene Betriebsstraße der Ätna-Touristenverfrachtung
Obwohl keine expliziten Verbotschilder aufgestellt sind, dürfte in einer Satzung so ziemlich alles untersagt sein, was Spaß macht. Bergwächter mit Polizeibefugnis fahren Streife, um auf die Besucher aufzupassen.
Der Ätna-Aufstieg macht mit dem Rad viel Freude, doch es wird auch gut warm. Ab 1500 Meter wird es kühler.
Im Gegensatz zu den Autos, Mopeds und Gesellschaftswagen kann man überall anhalten und auf der Lava herumklettern. Ganz legal ist es nicht immer, aber es gibt auch Wanderwege.
Oben kann der Radler wie die Motor-Touristen auf eine Standardtour mit der Seilbahn umsteigen. Sie kostet gut 50 €, dauert gut 3 Stunden und man wird unter strenger Aufsicht an einen relativ neuen Nebenkrater auf 2900 m Höhe gekarrt (Crateri 2002/03). Erst mit einer wackligen Hängekabine, dann mit Taxis, die heftig schwanken.
Zu Fuß ist es von der Touristenstation etwa 4 Stunden herauf und 3 herunter. Das werdet ihr wohl nicht mehr nachmittags schaffen.
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Für Eilige und Bequeme sind direkt an der Station Etna-Sud 2 Besucherkrater aufgeschüttet (kostenfreier Besuch ohne schwankende Bahnen und Busse). Diese rauchen allerdings nicht so hübsch wie die hoch gelegenen Schlunde.
Auf den Hauptkrater in 3330 Meter Höhe darf nur, wer morgens in Etna-Sud (Sapienza) eine teure Individualführung zur Beaufsichtgung bucht (3-stellige Kosten), nur bei guter Witterung möglich. Die Bergspitze ist zwar nicht eingezäunt, aber ohne Führer kommen Krethi und Plethi da nicht hin.
Hierzu kann man auf der Touristenanhöhe in zahlreichen Etablissements, nicht nur im bekannten Rifugio übernachten. Die Preise sind aufgrund des starken Angebots (die Hotels finden sich wenige Meter unterhalb von Sapienza, auch an einem Abzweig) niedriger, als man befürchtet.
So kann man, wenn es denn sein muß, eine ganztägige Gipfelwanderung mitmachen. Radschuhe und kurze Hosen sind dazu total ungeeignet. Es handelt sich um ein alpines Gebirge.
Der Ätna (3330 m) lohnt nur bei gutem Wetter. das ist im Frühjahr und Herbst auch in Italien nicht selbstverständlich.
Die Schneezeiten sind die gleichen wie die der Hochalpen.
Zelten auf dem Berg geht dagegen gar nicht - natürlich müssen es die Wonneproppen trotzdem machen, damit sie von allen gesehen und bewundert werden auf dem Vorplatz der Seilbahn.
In Nicolosi gibt es auf 800m Höhe einen schön gelegenen großen legalen Zeltplatz.
Die 'Provinciale dell'Etna', die Gipfelstraße, macht dem Radler viel Freude, ob man den Eisgipfel mitnimmt, ist dagegen Bedürfnissache. Von Nordost mit Verbindung nach Osten gibt es auch eine weniger frequentierte Gipfelstraße, allerdings ist die zugehörige Touristenstation vor einiger Zeit abgebrannt. Das muß für Radtouristen nicht von Nachteil sein.
Ich radelte die SP92 ab Nicolosi rauf und nach Abschluß der Ätna-Begehungen nach Zafferana wieder herunter.
Von Zafferana über Trecastagni / Pedara zurück nach Nicolosi
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