Kilometertabelle:
Matala - Kommos (2 Tage / 2 days) 10 km
Kommos - Tibaki - Agia Galini - Spili - Koxare - Kourtaliotiko Farangi - Plakias 76 km
Plakias - Souda - Plakias 12 km
Matala
Der Ort ist erfreulicher, als manche Kritik ihn darstellt.
Zunächst Höhlen und Zeltplatz:
Prinzipiell ein verkehrsferner Zeltplatz auf einer unbefahrbaren Düne unter dem Höhlen-Felsen.
Es ist relativ ruhig unter den angereisten Neohippies, dagegen leider zeitweise etwas lauter aus den Wirtschaften unterhalb am Strand. Da es regnete, war die erste Nacht unproblematisch.
Die 'Möglichkeiten' sind eher armselig, aber immer noch möglich.
Leider ist der Platz teilweise untertags von den gegen Eintritt geöffneten Steinhöhlen der Steinzeithippies einsehbar, womit er selbst zur Attraktion wird, ebenso seine neolithischen Insassen.
Der angeschriebene Preis ist billig, die Alk-Versorgung durch einen direkt darunter befindlichen Supermarkt gesichert (Supermärkte sind in Griechenland deutlich teurer als kleine Geschäfte).
Der Zeltplatz ist allerdings etwas schrottig, eben gehippiet. Nach dem Regen schossen die Strandlilien über das Elend.
Der Ort selbst von allerhand flinken Geschäften und Ständen durchzogen, während nicht mehr ganz taufrische Hip-Weiblein und die trefflich dazu hinkenden Männchen über das mit Motiven der 70er Jahre (SMV/ASTA) ausgemalte Pflaster flanieren. Überall Häuschen mit der Aufschrift 'Rooms', richtige Hotels in Anlagen-Bauweise gibt es nur vor dem eigentlichen Ort bzw. in den Vororten Pitsidia und Kalamaki.
Eigentlich recht gesittet. Kein Vergleich zu Malia oder den noch folgenden Exzessen des Kampf- und Sauftourismus der Nordküsten.
Rund um die Matala-Bucht an und für sich dezentes Strandleben - ich habe nix gegen die 70s (KC & The Sunshine Band :-) ). Man kann nach den Anstrengungen des Tages (FKK-Besonnung an mehreren Stränden) gut sitzen und bei wunderschöner Aussicht ein original griechisches Bier schätzen (überaus empfehlenswert) und auch gekocht wird anständig - weitaus besser als an den Betonkastenstränden der Reisekataloge.
Ihr seht, ich empfehle also Matala allen nicht mehr so jungen Beachboys und -girls.
Man fährt hin und sucht sich was Schönes. Mit Badehose ist auch erlaubt.
Kommos
Am Ende war es mir doch zu laut.
Den ersten Nackbadetag verbrachte ich gleich im nördlich benachbarten Kommos - ein riesiger Sandstrand unter einem ausgegrabenen minoischen Hafenort, teils mit Schatten sowie Abteilungen für unterschiedliches Publikum.
Kommos hat hervorragendes Wasser, wunderschönes Panorama in die Bucht von Messara und die anstehenden Berge sowie zum Inselchen Paximadia - der Strand ist sehr sauber. Die Nackten teilen ihn bioverträglich mit Wasserschildkröten, die hier nachts rauskommen.
Mit Sicherheit einer der schönsten FKK-Strände, die ich kenne.
Für 1-2 Wochen Strandurlaub gut
Es gibt auch eine Nacktzeltmöglichkeit in einer Ecke am Ende der nördlichen Straße von Pitsidia.
Ein Schild besagt, 'Zelten verboten', deshalb ist es hier besonders günstig. Es existiert dort ein sehr einfaches Klo am Strand sowie gute Duschen und Klos am südlichen, textilen Zugang (etwa 800 m Fußmarsch am Strand).
Leider kommen böse Stechmücken nachts. Man muss dichtmachen und sprühen!
Also zog ich aus Matala weg und baute mich am Strand von Kommos auf - ein Genuß!
Allerdings waren die Mitzelter nicht alle so kuhl - man muss sich auch auf langbehoste Edelpenner mit Hunden einstellen.
Aus einer Bar am Strand ließ sich Wasser besorgen - der Wirt beschwerte sich allerdings bei mir, daß ich nackt am Nacktbadestrand einkaufen wollte - ich hatte gar kein Verständnis. Das Argument:
Nacktbaden wäre ja immerhin verboten.
Sonst scheinen die FKK-Freunde aber immer eine Drachme im Säckel zu haben - die Preise waren danach.
Daneben gibt es für Abends am Südende das flotte Bunga-Bunga direkt im Sand. Hübsche, teure Strandtaverne mit coolen Bunga-Bunga-Girls und vor allem sehr guter italienischer Küche - Empfehlung!!
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Kommos - Timbaki - Plakias
Leider mussten 2 Tage für Kommos ausreichen, ich war auf engem Zeitplan.
Ob ich nochmal einen so guten FKK-Strand finden würde?
Die Fahrt von Matala Richtung Messara führt über den Hügel von Phaistos / Festos. Die Ausgrabungen sind mit Sicherheit einen Blick wert, aber mir war es dort schon morgens zu voll.
Ich war auch nicht sicher, wieviel Zeit ich über die Berge nach Plakias, meinem nächsten Nacktbadeziel, benötigen würde. Also kein Phaistos.
Die Straße führt durch die Kleinstadt Timbaki und tangiert den bekannteren Strandort Agia Galini nur.
Es geht nun gleich nach oben und es ist wieder heiß. Die Straße windet sich hoch über die Küste, die Aussicht ist gut. Wegen einer Straßensperre ging es noch höher hinauf bis auf unglaubliche 600 m.
Nun reichte es aber. Als ich mir nach mühevoller Berg- und Talfahrt in Akoumia ein Wasser holte, glaubte der Wirt nicht, wie ich gekommen war - Fahrräder sind hier in der Tat selten.
Noch eine ganze Strecke geht es durchs Gebirge - zum Glück teils mit Wald etwas kühler, bis schon wieder die Nordküste in Reichweite kommt. Dann der Abzweig zurück nach Süden, herab in die Schluchten der Steilküste.
Hat man die mächtige Kourtaliotiko-Schlucht erreicht, die mancher doch nicht schaffte, ist das Gröbste vorbei und elegant läßt es sich mit dem Sonnenuntergang nach Plakias abfahren, während die Insel Paximadia sich aus wieder anderem Aufriss präsentiert.
Plakias / Souda
Zeltplatz:
Ein Reinfall, der Platz ist ein Trümmergrundstück zwischen Wohnblocks.
Die Rezeption ist zwar nett, aber nie da und kassiert den Ausweis ein, etwas, worauf man in Griechenland nie eingehen sollte. Es ist schwer bis kaum möglich, das Papier wieder zu erlangen und schon ist man für den nächsten Übernachtungstag eingesperrt. Griechische Geschäftssitten.
Auch ein äußerst bissiger schwarzer Molosser mit riesigen Zähnen wachte über die Ausweise (gegen die Abholer). Er wurde 'Bubi' oder 'Häschen' oder sowas gerufen und bellte cholerisch jeden Fremden weg.
Vielmehr solltet ihr euch in Plakias einen der zahlreich beworbenen Rooms nehmen. es ist nur wenig teurer als das völlig überteuerte Zelten in Kreta.
Leider enttäuschte der vielgepriesene Nudistenstrand von Plakias, nah beim Cämping gelegen, ebenfalls.
Ein Paradies deutscher und holländischer Rentner, die dicht an dicht auf Liegestühlen braten, damit der Kontakt nicht abreißt. Landschaftlich ok, aber keine lockere Atmo wie in Kommos.
Da wollte ich es nochmal im ebenfalls empfohlenen Souda 3 km weiter probieren.
Der dortige Nacktbadestrand liegt direkt unter der einzigen (schmalen) Straße, also etwas für Hardcore-Nackte, die dem auch zahlreich zusprechen. Strand und Landschaft sind sehr schön anzusehen. Das überwiegend aus dem DACH-Bereich, Holland und England stammende Publikum ist nicht unbedingt schön, aber recht locker, es herrscht ein zwangloses Nebeneinander. Auch ein paar Griechen sind zu bemerken. Es ist leider schattenlos und sehr heiß. Das Wasser ist herrlich klar.
Am besten hat mir die schöne Bank an der Straße oberhalb des FKK-Bereichs gefallen, wo sich die Einheimischen niederlassen und den ausufernden Frauen zuwenden können, die ihre Schätze gern herzeigen. Sehr gepflegt.
Souda ist das bessere Plakias. Es gibt auch Rooms.
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